Selbstentlastung – selbst gemacht!

Die 5 Merkmale einer professionellen Kündigung

Mitarbeitermangel, immer neue Veränderungsprojekte, noch strengere interne Vorschriften und mehr gesetzliche Vorgaben führen zur Überlastung bei vielen Führungskräften. Welche Lösungen kommen infrage? Mehr Delegieren geht nicht, weil die MitarbeiterInnen auch überlastet sind. Noch mehr Überstunden ist auch keine Lösung. Die meisten Führungskräfte können weder die Rahmenbedingungen ändern, noch können sie mehr Ressourcen zur Verfügung stellen. Falls auch Sie in dieser Situation sind, setzen Sie dort an, wo Sie Veränderungen erreichen können – bei sich selbst.

Warum schon wieder ich?

 

Möglicherweise spüren Sie nun, wie sich in Ihrem Inneren alles gegen diesen Gedanken sträubt. Warum sollten Sie Ihr Verhalten ändern, nur weil andere schlecht organisiert sind, Termine nicht einhalten und überzogene Erwartungen haben? Die Schuld für viel zu knappe Ressourcen, unzureichend ausgebildete Mitarbeitende und veraltete Prozesse liegt doch nicht bei Ihnen! Es gibt jedoch einen Einzigen, dafür aber umso überzeugenden Grund, warum Sie sich selbst entlasten sollten: weil Sie dann weniger überlastet sein werden! Sie können wieder erholsamer schlafen, Ihre Freizeit genießen und Zeit mit Freunden und Familie verbringen.

 

Verbesserung benötigt Abschiedsschmerz

 

Sie können sich die gelungene Selbstentlastung vorstellen wie eine Übersiedlung. In den Jahren in Ihrer alten Wohnung haben sich viele Gegenstände angesammelt, die sie schon lange nicht mehr benötigen. Sie möchten die vergilbte Bücher, die schon lange nicht mehr genutzten Sportgeräte und die unpassenden Kleidungsstücke behalten, weil Sie schöne Erinnerungen mit ihnen verbinden. Sobald Sie aber den Umzug zu planen beginnen, merken Sie, dass Sie in der neuen Wohnung gar nicht so viel Platz für die alten Sachen schaffen möchten. Schließlich verkaufen und verschenken Sie die zur Last gewordenen Gegenstände, die Sie möglicherweise schon zweimal übersiedelt haben. Sobald Sie in der neuen Wohnung sind, vermissen  Sie die unnützen gewordenen Sachen keine Minute und freuen über die neue Ordnung und Übersicht. In der neuen Wohnung entwickeln Sie schließlich Gewohnheiten, die besser zu Ihren aktuellen Bedürfnissen passen als alles, was Sie vorher gemacht haben.

 

Die drei Felder der Selbstentlastung

 

Auch die Selbstentlastung ihrer beruflichen Rolle als Führungskraft beginnt mit einer Bestandsaufnahme. Sie werden sentimentale Gefühle wahrnehmen und schmerzvolle Abschiede erleben, aber dann können Sie, befreit vom alten Ballast, Ihre Aufmerksamkeit auf das richten, was Sie schon immer tun wollten. Selbstentlastung gelingt, wenn Sie in drei Feldern aufräumen, Abschied nehmen und sich neue Gewohnheiten aneignen.

 

  1. Rollenklarheit schaffen

Als Führungskraft sind Sie vielen – zum Teil sogar widersprechenden – Erwartungen ausgesetzt. Die Kunden erwarten sich maximale Befriedigung ihrer individuellen Bedürfnisse. Die Chefs wollen standardisierte Produkte und schlanke Prozesse, die Mitarbeitenden möglichst große Flexibilität bei den Arbeitszeiten, aber auch Stabilität in der Abteilung oder im Team. Solange Sie keine klare Entscheidung getroffen haben, wie Sie Ihre Rolle leben möchten, werden Sie versuchen, allen Erwartungen gerecht zu werden. Je klarer Sie wissen, wie Sie Ihre Beziehungen gestalten möchten, desto weniger sind Sie damit beschäftigt, wiederholt hin und her zu schwanken.

 

  1. Einstellung reflektieren

Alle erfolgreichen Menschen sind stolz auf ihre Erfolgsrezepte. Dieser Stolz ist wohlverdient und begründet. Sie haben lange an ihren Strategien gefeilt und führen ihre Erfolge auf die Summe aller Gewohnheiten zurück. Sie übersehen dabei aber, dass sie sich auch Verhaltensweisen angeeignet haben, die Zeit und Energie kosten und sie eher behindern. Manche Führungskräfte delegieren ungern, andere kümmern sich um alle operativen Details und viele messen sich selbst und andere an zu hohen Maßstäben. Den Verhaltensweisen liegen Einstellungen zugrunde, die sie lange nicht mehr geprüft haben, wie zum Beispiel: „Wenn es gut werden soll, dann muss man es selbst machen!“ Prüfen Sie die Passung Ihrer Einstellungen zu Ihrer aktuellen Rolle. Sie werden bemerken, dass manche inneren Sätze zu Ihrer Überlastung beitragen.

 

  1. Prägnant kommunizieren

Führungskräfte überbringen schlechte Nachrichten, enttäuschen überzogene Erwartungen, geben kritisches Feedback und delegieren unangenehme Aufgaben. Alle diese Tätigkeiten gehören notwendigerweise genauso zum Kernbereich jeder Führungsrolle wie das Sägen, Hobeln, Schleifen und Bohren zu den Kernaufgaben eines Tischlers gehört. Dennoch tendieren selbst erfahrende Führungskräfte dazu, um den heißen Brei zu reden, anstatt kurz und prägnant ihre Botschaft anzubringen. Sie versuchen, krampfhaft die Mitarbeiterenden nicht zu demotivieren oder vielleicht sogar zu verletzen. Dabei hilft prägnante Kommunikation genau dabei: den Mitarbeitenden mit klaren Aussagen ein Gefühl der Sicherheit zu geben und sie damit erst recht im Boot zu behalten!

Machen Sie noch heute den ersten Schritt auf Ihrem Weg zur Selbstentlastung. Alles, was Sie dafür brauchen, ist ein offener Geist und dieses Buch als Leitfaden:

 

Weniger tun, mehr bewirken!

Wie Sie sich selbst entlasten und gleichzeitig mehr erreichen.

2023, Wiley-VCH

Faustenhammer. Weniger tun, mehr bewirken. Das Buch

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